Die Defizite des heutigen Schulsystems
und wie wir ihnen begegnen
Ungefähr ein Drittel aller Schüler nimmt mittlerweile irgendwann während der Schullaufbahn Hilfe in
Anspruch, bei Gymnasiasten sind es gut 50 Prozent. Das hat vielfältige Gründe. Oft wird aber schon in der
Schule als selbstverständlich vorausgesetzt, dass schwächeren Schülern nebenher Nachhilfe erteilt wird. Doch
bei Nachhilfestunden ist es wie mit Tabletten: manche wirken, manche haben starke Nebenwirkungen und manche
sind teuer, erbringen aber kaum einen Effekt. Für Eltern ist die Auswahl daher oft schwer. Deshalb sagen wir
Ihnen hier, welches für uns die wesentlichen Defizite des heutigen Schulsystems sind, unter denen besonders
Kinder und Jugendliche mit Lernproblemen zu leiden haben. Und was wir dagegen tun.
Die Haltung von Lernen mit Logos ist: Wir sehen den Menschen als ganzen — nicht
als Fachidioten. Gegen die Defizite des Schulsystems setzen wir zunächst darauf, die besonderen Probleme
eines Schülers zu verstehen und ihn zu ermutigen, vermitteln ihm
dann motivierende Zusammenhänge des Wissens, fördern ihn nach unserer Problemanalyse individuell und bieten damit schließlich
einen dauerhaften Ausweg aus der Entmutigungsfalle.
Schule — Warum versteht ein Schüler etwas nicht?
Alles ganz einfach
»Das ist doch wirklich alles ganz einfach. Warum verstehst du es denn immer noch nicht?«
Echter Killerspruch unzähliger Lehrer
Gerade dass manches für den Schüler nicht einfach ist, müsste der Lehrer zuerst akzeptieren. Was
einem Erwachsenen einleuchtet, der in einem spezifischen Fachgebiet sehr beschlagen ist, kann Kindern und
Jugendlichen aus verschiedensten Gründen wie ein Buch mit sieben Siegeln erscheinen.
Genau hier setzt Lernen mit Logos an: Wir vermitteln Einsichten,
indem wir individuelle Probleme und Schwächen der Schüler ernstnehmen. Wir loben bei kleinen Fortschritten.
Wir geben den Schülern recht, wenn es für sie schwer ist. Unser Job besteht darin, es ihnen so beizubringen,
dass Lösungen später leichtfallen. Das gelingt besser, wenn der Schüler weiß, warum er lernt, und
was er da überhaupt lernt. Nicht nur Details, sondern auch das große Ganze: Zusammenhänge.
Schule — Mangelnde Vermittlung von Zusammenhängen
Wie Schulwissen heute meist vermittelt wird
»Zuerst lernen wir alles über die ökonomischen Vorteile des Spaghetti-Kaufs … dann über die
Geographie des Tomatenanbaus … über die diffizile Anatomie des Hausrinds … den
sachgemäßen Umgang mit Kochgeräten — und am Ende sollen wir tatsächlich Spaghetti Bolognese
zubereiten können, die auch noch schmecken?«
Dr. Corell Wex
Der Normalzustand an unseren Schulen ist: Weder werden die einzelnen Erkenntnisse aus verschiedenen
Fächern zusammengeführt, noch wird der praktische Sinn solchen Wissens vermittelt. Die Schüler stehen vor
einem Haufen unverbundener Wissenshappen. Dadurch fällt es ihnen manchmal schwer, die Relevanz dieser Happen
für ihr eigenes Weiterkommen zu erkennen und Erkenntnisse aus einem Schulfach bei Problemstellungen in
anderen Schulfächern oder auch einfach im Alltag zu benutzen.
Lernen mit Logos setzt dagegen auf die Anknüpfung an den
Alltag und die Einbindung in Zusammenhänge. Wenn ein Schüler in Mathe eine Fläche berechnen
soll, wird ihm bei uns zum Beispiel die Aufgabe gestellt, sich vorzustellen, dass er ein Zimmer neu streichen
soll. Wieviel Farbe braucht er für die Wand? Damit wird der praktische Sinn von Flächenberechnungen sofort
deutlich.
Was für die Unterstufe gilt, funktioniert auch bei Abiturienten. Wenn diese in Mathe etwa mit der
Infinitesimalrechnung konfrontiert werden, wissen sie zunächst oft gar nicht, um was es eigentlich geht.
Bei Lernen mit Logos beginnen wir in diesem Fall mit der Analyse
einer krummlinig begrenzten Fläche, wie sie sich etwa bei einem Lidschatten ergibt. Oder mit einer Kurvenform,
die dem Umriss eines Mobiltelefons ähnelt — also Dingen, die Jugendlichen aus dem Alltag vertraut
sind. Damit kann man überzeugend darstellen, wie Differential und Integral praktisch anwendbar sind.
Schule — Keine individuelle Förderung
Das Leben ist die Lehre
»Fordert man die Menschen auf, näher darzulegen, wie sie sich das, was sie wissen und worauf sie Wert
legen, angeeignet haben, so geben sie paradoxerweise bereitwillig zu, dass sie mehr außerhalb als in der
Schule gelernt haben. Ihr Faktenwissen und ihr Verständnis von Leben und Arbeit haben sie aus Freundschaft
oder Liebe, beim Fernsehen oder Lesen, durch das Beispiel Gleichgesinnter oder durch eine anregende
Straßenbekanntschaft gewonnen.«
Ivan Illich, Entschulung der Gesellschaft
Dieser paradoxe Zustand liegt darin begründet, dass die heutige Schule nicht auf freiwillige Motivation
setzt, sondern auf schlechte Noten, was viele Schüler eher entmutigt. Klassen sind zudem oft zu groß, um
den Einzelnen noch als Individuum wahrzunehmen, ihn entsprechend zu fördern und in einen echten Dialog mit
ihm einzutreten. Ein Dialog kann aber nur gelingen, wenn der eine den anderen zu begeistern versucht. Doch
die wenigsten Lehrer sind nach mehreren Berufsjahren noch begeistert oder fähig, dies dem Schüler auch zu
vermitteln. Dementsprechend öde geht es oft an den Schulen zu.
Wir versuchen dagegen die Ursachen für schlechtes Lernverhalten bei jedem
einzelnen Schüler zu finden, um daraus eine passende Therapie für ihn zu entwickeln. Sind
Konzentrationsprobleme die Ursache oder vielmehr die Unfähigkeit, in Strukturen oder Zusammenhängen zu
denken, weil man das noch nie gelernt hat?
Manche Schüler sind zum Beispiel von einer Textaufgabe überfordert, weil sie bestimmte Begriffe nicht
kennen, die in dieser Aufgabe vorkommen: Sie können etwa nicht verstehen, dass »vermindern« das gleiche
bedeutet wie »abziehen«. Der Grund für die Schwierigkeiten mit der Aufgabe sind also fehlende
Deutschkenntnisse — und nicht etwa Schwächen in Mathe. Gerade bei zweisprachig aufgewachsenen Schülern sind
bessere Sprachkenntnisse der Schlüssel zur Bewältigung vieler Schulaufgaben!
Aus diesem Grund setzt Lernen mit Logos dabei an, solchen Schülern
zuerst entsprechende Sprachkenntnisse zu verschaffen. Umgekehrt kann es bei einem guten Matheschüler auch
sinnvoll sein, seine logischen Fähigkeiten auf die Analyse von Englisch oder Französisch zu übertragen, den
logischen Kern dieser Sprachen zu heben, und ihn zu ermuntern, seine speziellen Stärken bei diesen Aufgaben
einzusetzen.
Schule — Die Entmutigungsfalle
Let it be
»Wenn Du es nicht kannst, dann lass es sein. Denn es gibt eben schlauere als dich, also musst du dich gar
nicht anstrengen.«
Skandalöse Aussage eines Lehrers
Wir halten das für eine grundfalsche Einstellung. Denn schließlich ist der Großteil des Wissens
in der Schule von jedem zu meistern!
Im heutigen Schulsystem wirkt eine Entmutigungsstrategie: Es wird meist nur das Fehlverhalten gewertet,
sehr selten das positive Wissen. Es werden die sanktioniert, die schlecht im Lernen sind. Und die Schuld
daran wird ihnen persönlich zugeschoben. Ein paar gute Schüler marschieren dabei spielend durch, der
Durchschnitt kommt, wenn er sich anstrengt, gerade noch mit — und der unbelehrbare Rest soll eben lieber auf
eine anspruchslosere Schulart wechseln, um Lehrern und Schulsystem die Arbeit zu erleichtern.
Wenn ein kleines Kind das Laufen lernt, dann wird man es immer wieder aufrichten — auch wenn es
hingefallen ist. Es wird hartnäckig so lange üben, bis es das Laufen beherrscht. Egal, wie oft es auf die
Nase gefallen ist. Diese natürliche Hartnäckigkeit ist den heutigen Kindern in der Schule abtrainiert
worden.
Aus dieser Entmutigungsfalle hilft Lernen mit Logos heraus, indem
wir mit einem sich langsam steigernden
Verfahren nach und nach das Vertrauen der Schüler in ihre eigenen Fähigkeiten stärken. Sobald sie dieses
Vertrauen haben, schaffen sie es langsam auch wieder, bessere Noten zu schreiben. Was das Selbstvertrauen
zusätzlich steigert und die Motivation erhöht. Dies ist jenseits irgendwelcher Online-Lernwelten oder der
Lernhilfe zu Hause nur durch eine persönliche Lehrer-Schüler-Beziehung möglich, die bei uns als echter
Dialog abläuft.
Es bleibt schwierig
Trotzdem bleibt: Lernen ist ein schwieriger Prozess. Denn die Schüler müssen sich auch mit sich selbst
und ihrem inneren Schweinehund auseinandersetzen. Das tut oft weh. Aber wir helfen die Schmerzen zu
lindern.
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